Die PHTV-Frühjahrswanderung auf den Peilstein bot für gemütliche und flotte Wanderer, mutige Kletterer und selbst für Familien mit Kleinkindern genau das Richtige. Und überraschenderweise sogar schönes Wetter. Schon, dass Astrid in diesem verregneten Frühjahr den gefühlt einzigen Tag erwischte, an dem es nicht regnete, war eigentlich eine Glanzleistung unserer Wanderwartin. Aber auch sonst konnten wir heuer eine rundum gelungene Wanderung genießen.
Nach vielen Jahren ging es wieder einmal auf den Peilstein, einen der schönsten Berge im Wienerwald, den man noch dazu in kaum mehr als einer halben Stunden Busfahrt erreichen kann. Insgesamt waren es stolze 39 Turnerinnen und Turner, die großteils mit dem Bus, einige zusätzlich mit dem eigenen Auto anreisten und sich gemeinsam den sanft ansteigenden Weg durch Wiesen und Buchenwälder von Nöstach zum Holzschlag in Angriff nahmen.
Dort erwartete uns voll jugendlichen Elans unser Fritz Hintermayer, bewaffnet mit Klettergurten, Seilen, Karabinern, „Echsen“ Helmen und allerlei anderem Gerät aus dem Arsenal der Kletterer, um aus friedlichen Wanderern richtige Helden der Berge zu machen. Bei einem runden Dutzend PHTVern hatte er damit auch Erfolg und so trennten sich die Turnerwege. Die Mehrheit wählte den einfachen Wanderweg, der sie zum Gipfel und - noch wichtiger - zum einladenden Peilsteinhaus, später zur Ruine Arnstein und der wahrscheinlich ebenfalls sehr sehenswerten Arnsteinhöhle führte.
„Wahrscheinlich“ deswegen, weil diese Freuden des Wanderparadieses Peilstein mir wohl noch für längere Zeit verschlossen bleiben, schließlich begab sich die Jugend auf den Weg zu den furchterregenden Peilsteilfelsen, deren Anblick bekanntlich die Tapfersten erbleichen lässt und die nur die Besten bezwingen. Also genau das Richtige für kleine und große PHTVer. Nach einer kurzen Wanderung am Fuße der tatsächlich ziemlich steilen Wände und Felsspitzen angekommen, wurden wir nach kurzer Einweisung durch Fritz auch schon losgelassen. Und wirklich alle bewältigten die neue Herausforderung. So kletterten selbst die Kinder zumindest halb auf den „Cimone“ (ein Felsen, den man mit viel Fantasie als Miniatur des gleichnamigen Bergs in den Dolomiten erkennen kann) und dann noch eine unfassbar steile Wand hinauf, dem ein paar Ignoranten den despektierlichen Namen „Kinderroute“ gegeben hatten – naja, für uns hat’s gereicht und obwohl vor allem die Kinder gerne noch alle anderen Felsen hinaufgekraxelt wären, ging’s zurück zum Holzschlag und damit zur Wiedervereinigung der Wander- mit den Kletterhelden.
Nach einem kurzen gemeinsamen Abstieg erwartete uns noch ein langer gemeinsamer Abschluss bei der Dorfwirtin in Groissbach, bei dem gewissenhaft alle tagsüber verbrauchten Kalorien wieder hinaufgegessen und -getrunken wurden.
Danach ging’s fröhlich zurück in die Nisselgasse und unser Dank gilt Wanderwartin Astrid, die eine wirklich abwechslungsreiche Wanderung zusammengestellt, und unserem Kletterguru Fritz, der seine Möchtergern-Gemsen allesamt heil hinauf- und heruntergebracht hat.
Thomas
Fritz´s Bewertung
Von der PHTV Schar entschlossen sich 10 Teilnehmer zu den Wänden zu gehen.Das waren: Thomas, Wolfgang und ich als „Oldies“, 2 Mütter als kletternde Begleitpersonen und 5 Mädels, etwa +/- 10 Jahre alt. Geklettert wurde:
Cimone Normalweg (bis zum Ringhaken) Grad 1.
Alpenklubsteig (bis zum Ringhaken) Grad 2
Nur für Kinder ( bis zum Umlenker) Grad 3.
Alles im Toprope Stil, zur Peilstein Bewertung kann ½ bis 1 Grad dazu genommen werden.
Geklettert sind fast alle (eine der Mütter war verletzt), auch Thomas und Wolfgang. Letztere haben sich beim Sichern verdient gemacht.
Zu Mittag sollten wir eigentlich am Peilsteinhaus die Wandergruppe treffen und essen. Die Entscheidung fiel aber vehement für Weiterklettern aus. Nur Wolfgang ging hinauf und holte die Gruppe dann ein.
Fazit: der Kletterbazillus hat sich eingenistet!
Fritz