13. bis 16. Mai 2016

18506442 xIn gewohnter Perfektion hatte Buto als Vereinsfestwart die Vorbereitung zur Teilnahme unseres Vereins am Turnfest in Wieselburg abgewickelt, sodass wir uns ruhig auf seine Organisation verlassen konnten. Im Nachhinein gesehen könnte man den Ausrichtern des Festes empfehlen, sie sollten sich bei Buto gewisse Anregungen zur Organisation einholen.

11 PHTVer (9 Wettkämpfer und 2 Kampfrichter) machten sich nach Wieselburg auf, um am Turnfest teilzunehmen – wir konnten allerdings in der Vergangenheit schon weitaus höhere Teilnehmerzahlen verzeichnen. Die Wettervorhersage ließ keinen Zweifel offen: Regenschutz war unverzichtbar. So mussten bereits bei der Anreise auf der Autobahn gleichsam „Wasserwände“ durchfahren werden.

Da uns Thomas großzügig und in dankenswerter Weise sein Elternhaus als Unterkunft zur Verfügung gestellt hatte (die Eltern zogen es klugerweise vor, auf Urlaub zu fahren), bezogen wir am 13. Mai im Laufe des Nachmittags unser Quartier in Ybbs, das ja nur wenige Kilometer vom Festort Wieselburg  entfernt liegt.

Am Ort des Geschehens sollte uns der Wettergott doch etwas gnädiger gesinnt sein, indem er uns an allen drei Wettkampftagen nur ein paar wenige Spritzer sandte (Regen ist gemeint!); aber ganz verschonen wollte er uns dann doch nicht, weil er uns einen eisig kalten Wind um die Ohren blies, was vor allem bei den Wettbewerben im Freien nicht gerade zum Frohlocken Anlass gab und die Durchführung der Schwimmbewerbe deswegen vom Freien in die Schwimmhalle verlegt werden mussten.

Die Eröffnungsfeier am Abend des Anreisetages war geprägt von der Lautstärke der Tonanlage, die anscheinend für eine Gehörlosen-Veranstaltung eingestellt war; das übrige Programm trat durch seine Unauffälligkeit gegenüber dieser unangenehmen akustischen Empfindung eher in den Hintergrund. Was wir aber schon am ersten Tag positiv zur Kenntnis genommen haben, war die reichhaltige und ausgezeichnete Verpflegung.

Richtig los ging es dann am Samstag mit den Turnbewerben in der Halle, wo Lisl als Kampfrichterin mit gestrengem Auge auf die korrekte Ausführung der Turnübungen am Boden achtete. An diesem Tag absolvierten Edith, Marlies und Sabine sowie Benno, Erwin und Thomas die ersten Teile ihres Wettkampfes. Ebenfalls zur Austragung kamen die Schießbewerbe. Wie sich später herausstellen sollte, war dieser Wettkampftag der Grundstein für die tollen Erfolge unserer Turngeschwister. Buto musste leider passen, da ihm seine Wirbelsäule einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte; obwohl uns im Laufe des Festes gewisse Zweifel kamen, ob er nicht doch ein wenig simulierte, um sich von Ediths heilbringenden Händen behandeln lassen zu können.
 
In der Nacht auf Sonntag ist ein sonderbares Ereignis zu vermerken: Armin wollte beim Aufsuchen der Toilette partout mit dem Kopf durch die Wand, was seiner linken Gesichtshälfte nicht gut bekam und er am nächsten Tag oftmals klar zu stellen hatte, dass diesmal zufälliger Weise kein Alkohol im Spiel war beziehungsweise seine Frau ein andere Art der Zurechtweisung pflege.

Am Sonntag stiegen dann Christa und Udo in die Wettkämpfe ein. Armin betätigte sich als Kampfrichter bei den Laufbewerben. Es standen für unsere Wettkämpfer vormittags Leichtathletik und Schwimmen am Plan. Da, wie bereits erwähnt, ein eisiger Wind blies, war es sinnvoll, seine Leichtathletik-Bewerbe möglichst in nahtloser Reihenfolge zu absolvieren, um nicht Gefahr zu laufen, als Eiszapfen das Zeitliche segnen zu müssen. Nachmittags waren Prellball und die Redewettbewerbe angesagt. Zum Prellballtournier trat unsere Mannschaft mit Buto (Rückenhaltung wie mit Besenstiel), Erwin, Thomas und Udo an; kurze Phasen sprang Christa für Buto und Udo (der zum Redewettbewerb unterbrechen musste) ein.
 
Am Abend des Sonntages fand das Volkstanzfest statt. Der Tanzboden war zum bersten voll. Die Wenigen, die am Tanzboden keinen Platz mehr fanden, erfreuten sich an der Fröhlichkeit der tanzenden Jugend, frischten alte Freundschaften auf oder tauschten sich anderwärtig aus. Aber wo war der wirbelsäulenbeeinträchtigte Buto? Er war aus „Therapiegründen“ den ganzen Abend in permanenter Tanzbewegung am Tanzboden verschollen!

Am Montag, dem Schlusstag stießen auch Liesel und Friedel als Claqueure zu uns. Es war der Tag des Vereinswettturnens. Unsere Mannschaft bildeten Edith, Marlies, Sabine, Benno, Buto, Erwin und Thomas sowie Udo als Fahnenträger. Nachdem wir Unbeteiligten phasenweise die nicht sehr erfolgsversprechenden Übungseinheiten miterlebt hatten, waren wir für die Festgymnastik wenig optimistisch gestimmt; noch dazu zogen die Meidlinger unmittelbar vor uns eine perfekte Inszenierung mit mindestens zwanzig Turnerinnen und Turnern ab. So zog also unser vergleichsweise kleines „Häuflein“ ein. Thomas meldete in gewohnt lockerer Weise, Benno trug in gemessener Art  seinen Spruch von Ringelnatz vor – halt da war noch was: Er würzte seinen Vortrag mit kunstvoll die Spannung erhöhender Pause, sodass alle den Atem anhielten; und als jeder dem Erstickungstod nahe war, sprach er in lockerem Rhythmus den Vers zu Ende. Dann wurde das für uns vollkommen neue Lied „Aus grauer Städte Mauern“ noch dazu mehrstimmig vorgetragen, als Aufmunterung für das Kampfgericht mit Lacheinlage. Dieses honorierte unsere Darbietung dankbar als „fröhlich“. Für die nächste Station stellte Buto ein ausgewogenes Bodenturnprogramm zusammen, das mit einer attraktiven Standwaagen-Reihe abgeschlossen wurde. Die Vorführung der Festgymnastik war der letzten Station vorbehalten. Um es kurz zu machen: Unsere Befürchtungen sind nicht eingetroffen; die Vorführung war geradezu perfekt! Zum Abschluss des Vereinswettturnens wurde noch ein Gruppenfoto gemacht.

Die Schlussfeier brachte uns unter anderem die Erkenntnis, dass wir zwar nur eine kleine Gruppe waren, dass klein aber auch fein sein kann. Denn unsere wettkämpfenden Turngeschwister errangen nicht weniger als 5 erste Plätze und den Turnfestsieger bei den Erwachsenen, nämlich Erwin Reichel. Die ersten Plätze in ihrer Altersklasse errangen Christa Weiser im Wahl 4-Kampf, Edith Poell-Powondra im Turnfestwettkampf, Marlies Rieger im Schießen und Thomas Brey im Turnfestwettkampf. Herzliche Gratulation an alle, auch an jene, die ihren persönlichen Sieg feiern konnten. Im Vereinswetturnen erreichten wir den zweiten Platz, ja, ja …. klein aber fein, und beim Prellball belegten wir den fünften Platz.

Zum Abschluss ein herzliches Danke an Thomas und seine Familie für das unkomplizierte Bereitstellen ihrer beiden Häuser als Unterkunft und an Buto für die vorbereitende Organisation.

Gut Heil, Armin