Von der Höhle bis zum Gipfel – die wackeren Wanderer am Unterberg

Wenn am Staatsfeiertag die Panzer durch Wien rollen, dann begeben sich die pazifistischen PHTVer traditionell in die freie, friedliche Natur – und so natürlich auch heuer, als uns Wanderwartin Astrid mit einer „diesmal wirklich ganz kurzen“ Tour zum Unterberg im Wienerwald lockte.

Bei trübem, aber trockenem Wetter, das uns den ganzen Tag über begleiten sollte (von fünf Minuten strahlend blauem Himmel einmal abgesehen) ging es für gut 20 Wanderwütige mit dem Bus Richtung Pernitz, wo uns die wenigen per Auto angereisten Wanderer bereits sehnsüchtig erwarteten.

Sanft und harmlos führte die erste Etappe entlang des Oberlaufs der Myra bis zum Ursprung dieses kleinen Flüsschens, das aus einer an sich sehenswerten Höhle, der Myralucke, entspringt. Die Expedition der tapferen Höhlenforscher in die Unterwelt des Unterberg endete aber schon nach wenigen Meter vor einem kleinen See, durch den partout niemand zu den hinteren Kavernen schwimmen wollte. Die Enttäuschung hielt sich aber in Grenzen, weil wir den alten Barbarossa ohnehin nicht getroffen hätten, da dieser unter dem Untersberg und nicht unter dem Unterberg haust.

Also ging es weiter und vorbei war’s mit der Gemütlichkeit – von nun an ging’s bergan. Und zwar gleich so, dass selbst Sportkanonen wie unser Prellballwart Marcus ordentlich ins Schnaufen kamen und nur von der Hoffnung auf eine ausgiebige Labung in der Hütte aufrecht gehalten wurden. Über schmale Pfade, breite Forstwege und vor allem grüne Skipisten ging es rund 500 Höhenmeter nach oben. Und erfreulicherweise konnten wir Astrid recht geben: Es war diesmal wirklich nicht zu lange. Daher steuerten nur die wenigsten direkt die Hütte an, sondern strebten nach Höherem und ließen sich den halbstündigen Umweg zum Gipfel nicht nehmen. Mit großartiger Fernsicht wurden wir zwar nicht belohnt, aber ein Gipfel ist ein Gipfel.

Pünktlich zu Mittag wurde die zuvor ausgelassene Hüttenrast ausgiebig nachgeholt und reichlich gestärkt ging es dann wieder 500 Meter nach unten. Wobei die Tatsache, dass im Tal gleich nochmals ein Wirtshausbesuch anstand, die Motivation zusätzlich erhöhte. Flott wie wir unterwegs waren, blieb uns dort danach noch genügend Zeit, um mit reichlich Speis und Trank sicherzustellen, dass wirklich jede einzelne Kalorie, die auf dem Unterberg verloren gegangen sein mochte, wieder sorgfältig ersetzt wurde. Und so endete ein schöner Tag auf einer abwechslungsreichen und den meisten Wanderern unbekannten Route so wie eigentlich alle unsere Wandertage enden …

Herzlichen Dank an unsere Astrid, die wie immer eine schöne Tour ausgesucht hatte, und diesmal auch dafür sorgte, dass ausnahmsweise alle auf dem rechten Weg blieben.

Thomas Brey

PS: Den nächsten Bericht soll gefälligst wieder unser treuer Chronist Armin schreiben, statt im Spital herumzulungern. Baldige Besserung!